Wenn Eltern sich trennen – Wie sagen wir es unserem Kind?

Die Zeit der Trennung ist sicher alles andere als leicht und es zeigt von liebevoller Einfühlung fürs Kind, sich vorher genau zu überlegen, wie Eltern ihm sagen wollen, dass sie sich trennen. Dafür dürfen sich die – ohnehin meist von schlechtem Gewissen geplagten – Eltern gerne mal tüchtig auf die Schulter klopfen – das gelingt nicht jedem/r.

Was ist nun fürs Kind in diesem Gespräch wichtig:

  • Es ist ein Teil von ihnen beiden, wer den anderen Partner schlecht macht, beschädigt auch das Selbstbild des Kindes
  • Seine Eltern trennen sich von der Rolle als Paar, niemals aber von der Rolle der Eltern
    (Bsp.: „Wir werden immer beide deine Eltern sein und uns um dich kümmern, einzig Papa/Mama wird an einem anderen Ort zuhause sein und du bist dort auch willkommen, hast dein eigenes Plätzchen, kannst bei beiden Eltern dich zuhause fühlen.“)
  • Es ist nicht die Schuld des Kindes.
    Besonders kleinere Kinder beziehen alles auf sich und denken dann „Wenn ich ein braveres, besseres … Kind gewesen wäre, dann wäre das nicht passiert…“
    Also klar ansprechen: „Mama und Papa mögen sich noch als Menschen (oder wie auch immer es sich ehrlich formulieren lässt), aber nicht mehr als Liebespaar, das hat mit dir überhaupt nichts zu tun und wir bleiben in Verbindung, denn wir haben ja dich – unser gemeinsames Kind, und das wird sich nie ändern.“
  • Die Gefühle wie Wut, Trauer, Angst des Kindes, die vielleicht hochkommen: Annehmen und nicht versuchen durch Ablenkung, Geschenke, o. Ä. zu verhindern.
    Trennung ist ein Verlust, der betrauert, beweint auch laut beschimpft werden darf. Damit leisten wir echte Trauerarbeit und das ist ein Prozess der nicht auf Knopfdruck vorbei ist, der aber, wenn er gut bewältigt wurde, uns an solchen Erfahrungen auch wachsen lassen kann.
    Also z.Bsp.: „Ich sehe du bist traurig (wütend, verweifelt, etc.), das verstehe ich, ich bin auch traurig (wenn’s stimmt) – was könnten wir jetzt machen, dass es uns besser geht?“ (Zusammen weinen, einen Spaziergang machen, mit Popcorn gemeinsam einen Film schauen, einen Wuttanz machen, Bücher zum Thema suchen, was immer uns jetzt gut tut …)
  • Zuversicht zeigen:
    „Im Moment ist es für uns alle schwer, ich bin aber sicher, dass es auch wieder leicht und gut und fröhlich wird. Wir meistern das zusammen.“

Gerade im Kontext elterlicher Trennung schadet es nie sich professionell beraten zu lassen. In Österreich ist ein solches Setting zur einvernehmlichen Trennung sogar gesetzlich vorgeschrieben. Aber auch sonst ist es oft hilfreich sich offen auszusprechen und neue Wege zu überdenken.

Ansprechspartner sind zum Beispiel Erziehungsberatungsstellen, Zentren für Ehe- und Familienfragen, etc. die kostenlose und anonyme Beratung anbieten. In Österreich gibt es auch die Rainbows, die unter anderem Gruppen für Kinder in Trennungssituationen anbietet. Eine Begleitung für Kinder und Jugendliche in stürmischen Zeiten – bei Trennung, Scheidung oder Tod naher Angehöriger.

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